Der Untergang des Abendlandes begann bekanntlich im Jahr 1077 mit dem ersten fundamentalen Riss in der geistlichweltlichen Doppelsäule “Kaiserpapst” und setzte sich danach über die Kreuzzüge, Judenprogrome, Interregnum, Pest, Ketzer, Renaissance, Luther, Jesuiten, Barock, Aufklärung, Säkularisierung, Industrialisierung, Kolonisierung, Sozialismus und Totalitarismus direkt bis nach Auschwitz fort.
Umso schöner, heute an zwei Sachen erinnert zu werden, die vor der Urkatastrophe des Zweiten Jahrtausends geschehen sind – und zwar just in der größten und hochgemutesten Zeit des christlichen Abendlands, die man bekanntlich von 955 bis 1077 datiert!
Erstens: Hermann der Lahme wird tausend! Am 18. Juli 1013 hat der Reichenauer Universalgelehrte und Salve-Regina-Dichter das Licht der Welt erblickt.
Zweitens: Der Mainzer Dom hat eine neue Spitze – nachdem die alte durch 1000 Jahre Untergang (s.o.) schon am Zerbröseln war.
Na wenn das nichts ist! Einer der größten Gelehrten und eins der größten Bauwerke des 11. Jahrhunderts haben heute Grund zu feiern!
Also:
Herzlichen Glückwunsch, Hermann! Herzlichen Glückwunsch, Dom!